Gefährlich in hoher Dosis: Bei diesen Lebensmitteln ist Vorsicht geboten - RND

Es handle sich um eine „gefährliche Körperverletzung“, urteilte der BGH: Ein vierjähriges Mädchen hatte einen Pudding nachsüßen wollen und versehentlich zu Salz statt Zucker gegriffen. Die Partnerin des Vaters zwang das Kind als Erziehungsmaßnahme, den Pudding dennoch zu essen, woraufhin das Kind an einer Kochsalzvergiftung starb.

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Der Fall zeigt: Auch Lebensmittel, die wir tagtäglich zu uns nehmen, können in der falschen Dosis gefährlich sein. Bei diesen sieben Lebensmitteln sollten Sie vorsichtig sein.

Salz in zu großen Mengen ist lebensbedrohlich

Salz ist nicht ganz ungefährlich. Johannes Georg Wechsler, Internist und Präsident des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM) erklärt: „Kochsalz kann in hoher Dosis tödlich wirken.“ Tatsächlich reicht für Kleinkinder schon ein Teelöffel Salz aus, um lebensbedrohlich zu werden.

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„Wenn Kinder zu viel Salz zu sich nehmen, können Blutungen im Kopf und Schwellungen im Gehirn auftreten“, erklärt Sascha Meyer, Leiter der Giftzentrale am Uniklinikum des Saarlandes in Homburg, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Demnach gelangt das Salz durch die Nahrungsaufnahme ins Blut und bindet dort Wasser. Als Folgen können schwere Fehlfunktionen auftreten, weil zum Ausgleich Wasser aus den Zellen in den Blutkreislauf strömt. Laut dem Berufsverband sind bereits 0,5 bis ein Gramm Kochsalz pro Kilogramm Körpergewicht lebensbedrohlich – die Werte gelten sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene.

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Zimt nur maßvoll verzehren

Ob im Gebäck, Tee oder einfach als Dekoobjekt: Gerade zur Weihnachtszeit gehört Zimt einfach dazu. Dabei kann das Gewürz in großen Mengen der Gesundheit schaden. „Zimt sollte als Gewürz eher niedrig dosiert werden“, sagt Wechsler. Das Problem ist der Aromastoff Cumarin, der gerade in Cassia-Zimt in höheren Konzentrationen vorkommt. Cumarin kann bei empfindlichen Personen schon in relativ kleinen Mengen Leberschäden verursachen, heißt es vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Die Wirkung sei in der Regel zwar umkehrbar – das BfR rät dennoch zum maßvollen Verzehr von Cassia-Zimt.

Zu viel Muskatnuss kann zu Vergiftungen führen

Auch Muskatnuss sollte vorsichtig dosiert werden. Denn laut der BKK-VBU-Krankenkasse kann der enthaltene Wirkstoff Myristicin bei Überdosierungen zu Übelkeit, Erbrechen oder einer Vergiftung führen. Für Erwachsene können drei ganze Muskatnüsse demnach lebensgefährlich werden – bei Kindern schon zwei ganze Nüsse.

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Kurkuma vorsichtig dosieren

Kurkuma gilt vielen Menschen als „Wunderwurzel“. Laut der Verbraucher­zentrale Bayern wird Kurkuma traditionell bei Verdauungs­beschwerden angewendet und der Apotheken-Umschau zufolge besitzt Kurkuma nach­weis­lich auch entzündungs­hemmende Wirkungen.

Aber: Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sollte Kurkuma vorsichtig dosiert und langfristig nicht mehr als drei Milligramm pro Kilogramm und Tag verzehrt werden. „Bei einer längerfristigen, auch geringfügigen Überschreitung dieses Wertes können gesundheitlich unerwünschte Wirkungen auftreten“, heißt es vom BfR.

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Bohnen vor dem Verzehr kochen

Ob im Speckmantel oder blanchiert: Bohnen sind ein Klassiker in der deutschen Küche. Tatsächlich kann der Verzehr von rohen Bohnen und anderem grünen Gemüse aber gefährlich werden. „In grünen Bohnen, (grünen) Tomaten oder (grünen) Kartoffeln sind giftige Stoffe enthalten, die nicht gut verträglich sind und auch tödlich sein können“, erklärt Wechsler.

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Rohe Bohnen enthalten nämlich die Proteinverbindung Phasin, die die Pflanze laut Verbraucherzentrale vor Fressfeinden schützen soll. Phasin kann für den Menschen demnach schon in kleineren Mengen bedrohlich sein, weil das Gift ein Zusammenkleben der roten Blutkörperchen bewirkt und so den Sauerstofftransport im Blut verhindert. Weil Phasin im Darm bestimmte Zellen schädigt, wird außerdem die Aufnahme von Nährstoffen gestört. Um das Gift Phasin zu zerstören, sollten Bohnen immer zehn bis 15 Minuten gekocht werden. Auf den Verzehr von grünen Tomaten und grünen Kartoffeln sollte verzichtet werden.

Bittermandeln und Aprikosenkerne

Der Verzehr von bitteren Mandeln und bitteren Aprikosenkernen kann laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) recht schnell gefährlich werden. Das Problem: Bittermandeln und Aprikosenkerne enthalten das Pflanzengift Amygdalin. Dieses spaltet während des Verdauungsprozesses Blausäure ab – welche hochgiftig ist. Laut Laves können fünf bis zehn Bittermandeln bei Kindern bereits zu einer tödlichen Blausäurevergiftung führen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät Erwachsenen zu einem Limit von zwei bitteren Aprikosenkernen pro Tag – Kinder sollten komplett auf die Kerne verzichten.

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Kinder geben Hinweise

Gerade Kinder sollten auf einige Lebensmittel komplett verzichten – und andere nur in geringen Dosen zu sich nehmen. „Die Ernährung von Kindern sollte den allgemeinen Ernährungsempfehlungen entsprechen, vielseitig sein und niemals Überdosierungen enthalten“, erklärt Wechsler. Dem Internisten zufolge geben Kinder manchmal auch schon selbst Hinweise darauf, was sie nicht vertragen. „Wenn Säuglinge oder Kleinkinder etwas nicht trinken oder essen wollen, sollte man sie auf keinen Fall dazu zwingen. Es kann gut sein, dass eine Allergie vorliegt“, sagt Wechsler.

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