Greenpeace fordert Werbebeschränkung für Fleisch - Radio Argovia

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert eine Werbebeschränkung für die Fleischindustrie. Sie begründet ihre Forderung damit, dass der weltweit steigende Fleischkonsum die «Klimakrise» verschärfe, weil die Produktion von tierischen Produkten und die Fütterung der dafür notwendigen Nutztiere für fast ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sei.

Würde die Werbung für tierische Produkte eingeschränkt, könnten Fortschritte beim Schutz des Klimas und der Artenvielfalt sowie im Bereich der öffentlichen Gesundheit erzielt werden. Übermässiger Fleischkonsum könne ausserdem zu Krebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen führen, heisst es in einer Greenpeace-Mitteilung vom Dienstag zur Veröffentlichung einer Studie.

Insbesondere durch die vom Bund finanzierte Werbung könnte die Bevölkerung besser informiert und aktiv dazu aufgefordert werden, den Fleischkonsum zu reduzieren und gesündere und nachhaltigere Ernährungsgewohnheiten anzunehmen. Darum habe Greenpeace bei Bundesrat und Parlament im September eine Petition eingereicht, mit der eine Reform des Absatzförderungssystems für Agrarprodukte gefordert werde, heisst es weiter.

Für den Bericht wurden laut Greenpeace 51 Fleischmarken in sechs Ländern (Schweiz, Frankreich, Dänemark, Spanien, Polen und Deutschland) analysiert. Acht Marken stammen aus der Schweiz: Schweizer Fleisch, Micarna, Optigal, Bell, Malbuner, Citterio, Coop und Rapelli. Die Werbespots all dieser Marken wurden von Experten analysiert.

Sieben Mythen entlarvt

Aufgrund dieser Analyse wurden laut Greenpeace sieben Mythen identifiziert, die die Fleischindustrie verwende, um zum Verzehr von Fleischprodukten zu animieren. Dabei werde jeweils versucht, das menschliche Bedürfnis zu befriedigen, sich akzeptiert, erfolgreich, geliebt, respektiert und letztlich gut zu fühlen.

Die Fleischmarken in der Schweiz bedienen demnach am häufigsten den Mythos, die Fleischproduktion sei Teil der Lösung für Umweltprobleme und trage zum Schutz der Biodiversität bei. Dies sei zum Beispiel der Fall bei der Marke Schweizer Fleisch.

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