Kein Tier muss sterben: Dieses Fleisch kommt aus dem Labor - kreiszeitung.de
Labor-Fleisch klingt wie Zukunftsmusik, ist aber in Asien bereits Realität. Wirtschaftsethiker Nick Lin-Hi aus Vechta bezeichnet es als größte Innovation seit 2 Millionen Jahren.
Vechta – In Singapur ist es bereits seit dem Dezember 2020 Realität: Fleisch aus dem Labor*. Für den Vechtaer Wirtschaftsethiker Nick Lin-Hi war es die größte Innovation der menschlichen Ernährung seit rund zwei Millionen Jahre, wie er damals sagte. Auch heute ist er noch der Meinung, dass die Fleischproduktion in Zukunft in Labore verlegt werden könnte*, wie er jüngst dem Nachrichtenmagazin „buten un binnen“ sagte. „In Zukunft erzeugen wir Fleisch ohne Tiere*“, so Lin-Hi, der an der Universität Vechta lehrt.
Bildungseinrichtung in Niedersachsen: | Universität Vechta |
Gründung: | 1830 als Hochschule Vechta, seit 8. Juni 2010 Universität Vechta |
Professuren: | 73 (Stand: 2020) |
Präsident: | Burghart Schmidt |
Studierende: | 4777 (Stand: Wintersemester 2020/21) |
Die Herstellung von Fleisch im Labor sei nachhaltiger als die klassische Tiermast: „Wenn wir uns anschauen, wie viele negative Effekte wir heute durch unseren Fleischkonsum haben, zum Beispiel beim Thema Klimaerwärmung – da haben wir durch die neue Technik große Chancen“, so der Wissenschaftler zu „buten un binnen“. Das sogenannte In-vitro-Fleisch sei in der Lage, den negativen Co2-Fußabdruck des heutigen Fleischkonsums drastisch zu reduzieren.
Fleisch aus dem Labor: Herstellung ohne die Zugabe von Antibiotika und anderen Zusatzstoffen
Bis zu 90 Prozent lasse sich dabei einsparen im Vergleich zu den heutigen Bedingungen. Dies gelte nicht nur für die Emission von Treibhausgasen, sondern auch für den Land- und Wasserverbrauch, der bei der klassischen Weidehaltung im Vergleich enorm ist.
Auch wies Lin-Hi darauf hin, dass bei dieser Art der Fleischherstellung gänzlich auf die Zugabe von Antibiotika und anderen Zusatzstoffen verzichtet werden könnte. „Wir haben hier am Ende des Tages das bessere Produkt“, so Lin-Hi.
Bis jetzt ist das Fleisch allerdings noch nicht in allen Bereichen so weit, dass es marktfähig wäre. Derzeit handele es sich hauptsächlich um sogenannte unstrukturierte Produkte. Damit meinen Experten Fleischprodukte wie Bratwürstchen, Hamburger-Patties oder Chicken-Nuggets.
Fleisch aus dem Labor: Geschmacklich soll kein Unterschied feststellbar sein
Ein Steak hingegen wird es aus dem Labor noch nicht so schnell geben. „Das ist ein strukturiertes Produkt, da gibt es Muskeldurchsatz und Fettdurchsatz. Aber bei der Bratwurst oder den Chicken Nuggets, da wird keinen Unterschied geben“, so der Wissenschaftler mit Blick auf Geschmack und Konsistenz der Produkte.
Und wenn nun diese Produkte in einem Land bereits regulär erhältlich seien – wie bis jetzt in Singapur – dürfte das entsprechende Angebot schnell wachsen. Die deutsche Ernährungsbranche hingegen sehe er bei diesem Thema eher schlecht aufgestellt. Es ändere sich in der Welt gerade etwas gewaltig, aber hierzulande komme die Wirtschaft nicht hinterher. (Mit Material der dpa) * kreiszeitung.de, hna.de und merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.
Rubriklistenbild: © David Parry/dpa & Universität Vechta
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