MDR-Resteretter – neue App auf der Spur der verlorenen Lebensmittel - MDR

Der MDR startet heute eine neue App gegen Lebensmittelverschwendung. Das erste Citizen Science-Projekt des Mitteldeutschen Rundfunks soll mit Ihrer Hilfe verlorenen Lebensmitteln auf die Spur kommen.

Lebensmittelverschwendung ist eines der größten Probleme der Gegenwart. Schon auf dem Feld, bei der Ernte, dem Transport und der Herstellung gehen Lebensmittel verloren. Und wenn sie verkauft, gelagert und zubereitet werden, gibt es weitere Verluste. Zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel werden so jedes Jahr allein in Deutschland weggeworfen. Und mehr als die Hälfte davon in Privathaushalten. Doch das sind nur Schätzungen. Wie sieht es wirklich aus? Das wollen Studierende des Masterstudiengangs Journalismus der Universität Leipzig und die Redaktion MDR WISSEN herausbekommen. Dafür haben sie gemeinsam eine WebApplikation entwickelt, um den verlorenen Lebensmitteln auf die Spur zu kommen.

"Mit der der App MDR-Resteretter können Sie auf ganz einfache Weise, mit wenigen Klicks ihr Wegwerfverhalten dokumentieren", so Gerald Perschke, der bei MDR WISSEN für das Projekt verantwortlich ist. Warum? Dafür gibt es mindestens vier gute Gründe.

Gute Gründe: Werden Sie MDR-Resteretter

Nur, wer sein Verhalten kennt, kann es ändern. Dabei hilft die App, so Perschke. "Als Resteretter können Sie sehen, wie es bei den anderen läuft. Sind sie besser oder schlechter als Sie? Und wenn Ihnen das hilft, Lebensmittel besser wertzuschätzen, in Zukunft weniger wegzuwerfen, dann haben Sie neben dem guten Gewissen auch noch Geld gespart. Außerdem bekommen Sie über die App regelmäßig Informationen zum Thema und Tipps, was man mit Lebensmitteln anfangen kann, bevor man sie wegwirft."

Und es kommt noch Grund Nummer 5 hinzu. Denn die MDR-Resteretter sind gleichzeitig Bürgerwissenschaftler, Citizen Scientists. Die Daten helfen dabei herauszufinden, wie viel Lebensmittel wirklich verschwendet werden. Denn dazu gibt es bisher kaum Forschung, und keine, die direkt in den Haushalten ansetzt. „Wir haben bereits Kontakt zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Leipzig, die das Thema erforschen“, erzählt Gerald Perschke. „Mit ihnen gemeinsam wollen wir noch in diesem Jahr die ersten Daten auswerten.“

Zweites Projekt gemeinsam mit der Uni Leipzig

Die MDR-Resteretter sind bereits das zweite große Projekt von MDR WISSEN mit dem Masterstudiengang Journalismus der Universität Leipzig. 2020 entstand das Deutschland-Doppel zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung. Und wie damals ging es auch jetzt wieder ging es um Datenjournalismus, Relevanz und gute Geschichten. „Es hat wirklich Spaß gemacht, im Team gemeinschaftlich nicht nur ein App-Konzept zu entwickeln, sondern auch nah bei den Menschen zu sein und unseren journalistischen Freigeist ausleben zu können“, berichtet die Journalismus-Studentin Alina Schreiber. „Auch wenn Corona es uns da echt nicht leicht gemacht hat.” Ihre Kommilitonin Sophie Menner ergänzt: „Das Ziel ist es nicht nur, auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen, sondern auch Wissenschaft und Journalismus transparenter zu machen. Bei unserem Projekt kann jeder mitmachen und einen Teil dazu beitragen, mehr Wissen zu dem Thema zu generieren.”

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